iPRINT CENTER

Ein weltweiter Leader im Tintenstrahldruck

08.06.2018 VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL
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Um seinen internationalen Ruf im Bereich Tintenstrahldruck zu festigen, setzt das iPrint Center seine Entwicklung im Marly Innovation Center (MIC) fort, wo es seit vergangenem Jahr angesiedelt ist. Interview mit dem «Patron» Fritz Bircher.

Was hat sich seit Ihrem Umzug ins MIC geändert?

Am 10. April 2017 haben wir unsere neuen Räumlichkeiten eingeweiht, die optimal für unsere Arbeit geeignet sind. Wir haben auch unsere Partnerschaften stark ausgebaut: in diesem Jahr werden wir uns zusammen mit Partnern, die bereits Mieter der Gewerbefläche sind, um eine Etage erweitern. Ausserdem haben wir zusätzliche Mitarbeiter eingestellt: heute beschäftigen wir rund 30 Mitarbeiter in unseren drei Forschungsbereichen graphischer Druck, additive Manufacturing und Life Sciences-Druck. Unser Jahresumsatz liegt bei knapp 2,5 Mio. Franken. Der Umsatz ist gestiegen, obwohl wir im letzten Jahr nur während zehn Monaten arbeiten konnten, da der Umzug in die neuen Räumlichkeiten rund zwei Monate in Anspruch genommen hat.

Wer sind Ihre Partner?

Wir wollen Ergebnisse erzielen, die in der Schweiz industrialisiert werden. Natürlich arbeiten wir auch mit internationalen Konsortien zusammen, an denen Schweizer Partner beteiligt sind. Wir haben sehr gute Projekte im Bereich 3D-Druck mit verschiedenen Materialien, wie z.B. Polymere und Metall- oder Keramikpulver. Immer mehr Unternehmen kontaktieren uns, um langfristig mit uns zusammenzuarbeiten.

Was führt sie zu Ihnen?

Im Zusammenhang mit Industrie 4.0 und Innovation beginnen die Unternehmen zu realisieren, was eine vollständig digitalisierte Produktion – die Tintenstrahltechnologie eindeutig fördern würde – in Zukunft bedeuten könnte. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir daran interessiert sind, unter dieser Druckgattung mit jeder Flüssigkeit drucken zu können. Das weckt die Neugierde der Unternehmen. Auch wenn sie noch nie zuvor mit Tintenstrahldruck gearbeitet haben, wollen sie wissen, ob unsere Kompetenzen ihrem Geschäft dienen können. Und wir können ihnen immer Ideen vorschlagen.

Wird sich der Digitaldruck in allen Industriebereichen durchsetzen?

Ja, davon bin ich überzeugt. Die zentrale Massenproduktion bleibt mittelfristig bestehen. Aber die Unternehmen denken zunehmend an eine dezentrale, bedarfsgerechte und standortbezogene Produktion, um beim Transport und der Lagerung zu sparen – was auch einer nachhaltigen Produktion entspricht. Ein Tintenstrahldrucksystem ist nicht sehr teuer. Es stellt sich jedoch die Frage, ob diese Prozesse für die Unternehmen, die sie entwickeln und nutzen wollen, wirtschaftlich sinnvoll sind.

Welche mittelfristigen Ziele verfolgen Sie?

Mit Partnern aus der Industrie zusammenzuarbeiten und ihnen industrialisierbare Forschungsergebnisse zur Verfügung zu stellen ist unser wichtigstes Ziel. Aktuell realisieren wir Projekte, die bereits zu drei Vierteln von der Industrie finanziert werden, das zeugt von unserer Dynamik und Branchenorientierung. Um solche Partner zu gewinnen, können wir auf eine sehr gute Zusammenarbeit mit der kantonalen Wirtschaftsförderung zählen. Auch von der HTA-FR werden wir sehr gut unterstützt: hier werden wichtige Entscheidungen getroffen, die unsere Zukunft betreffen. Auch die Zusammenarbeit mit dem MIC ist hervorragend. Wir haben hier eine perfekte Umgebung gefunden um uns weiterzuentwickeln. So konnten wir z.B. auf einer Fläche von 100m2 einen Schulungsraum einrichten, der ausschliesslich für die Ausbildung im Bereich Tintenstrahldruck bestimmt ist. Im vergangenen Jahr haben wir hier sechs Schulungen für Teilnehmer aus der ganzen Welt durchgeführt. Wir sind weltweit führend in der Weiterbildung im Bereich des Tintenstrahldrucks.
Zudem haben wir im September und November zwei grosse internationale Konferenzen in Freiburg organisiert.

Redaktion : Charly Veuthey Übersetzung : Tanja Nösberger - Kuriger Foto : Philip Kessler