Kooperationsprojekt

Innoserre unterstützt Schweizer Gemüsebauern bei der Energiewende

05.10.2021 VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL
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Das vom Cluster Food & Nutrition initiierte Gemeinschaftsprojekt Innoserre, das in enger Partnerschaft mit Gemüsebauern durchgeführt wird, trägt zur energetischen und ökologischen Verbesserung von Gewächshaus- und gedeckten Kulturen. Dieses Projekt wurde von der NRP finanziell unterstützt.

Die Schweizer Gemüsebauern müssen ihre Produktionsmethoden im Gewächshaus überdenken, sowohl aus energetischen und ökologischen Gründen als auch aus Gründen der Produktivität. Auch die grossen Einzelhändler stellen in diesem Bereich neue Anforderungen.

Innoserre arbeitet an der energetischen und ökologischen Optimierung und Innovation für den gedeckten Anbau und den Anbau in Gewächshäusern, um die Machbarkeit verschiedener Lösungen aufzuzeigen, Kosten und Nutzen in Beziehung zu setzen, einen Katalog von Lösungen zu entwickeln, die an verschiedene Kulturen und Bedingungen angepasst sind, und um Modellprojekte mit einem hohen Einsatzpotenzial zu entwickeln.

Bislang wurden zwei Ansätze erprobt:

  • Der erste betrifft die Wärmeversorgung der Gewächshäuser: Die Forscher haben einen Mix aus einem traditionell verwendeten Gasheizgerät und einer Heizung mit Holzpellets vorgeschlagen, um das für das Wachstum der Pflanzen benötigte CO2 zu liefern und gleichzeitig den Energiebedarf und die Reduktion der Emissionen zu gewährleisten. Diese Lösung, die wirtschaftlicher ist als der Anschluss an ein Fernwärmenetz, bedeutet immer noch eine Erhöhung des Preises pro Kilo Obst oder Gemüse um 30 %. Die Grossverteiler, der Schweizerische Gemüsebauernverband und die Forscher haben sich an einen Tisch gesetzt, um die verschiedenen Lösungsansätze zu diskutieren. «Es ist wichtig, dass wir über detaillierte wissenschaftliche Studien verfügen, um realistische Ziele zu erreichen, damit wir vorankommen und den Gemüsebauern praktikable Lösungen anbieten können», so Elena-Lavinia Niederhäuser.
  • Die zweite Studie betrifft die Himbeerkulturen. Die Idee der Forscher besteht darin, mit Hilfe von Photovoltaikmodulen im Sommer den benötigten Schatten für die Pflanzen zu spenden und mit dem erzeugten Strom die Tageslichtstunden zu verlängern. Damit würde die Dauer der Anbausaison verlängert, um eine Steigerung von Ertrag und Qualität zu ermöglichen.

Als Projektpartner sieht das Landwirtschaftliche Institut Grangeneuve des Kantons Freiburg viele Vorteile in dieser Art der Zusammenarbeit, wie der wissenschaftliche Mitarbeiter Lutz Collet erklärt: «Diese Projekte orientieren sich an den Bedürfnissen der Gemüsebauern und sind lösungsorientiert. Sie regen die Diskussion innerhalb des Berufsstandes zur Reduktion der CO2-Emissionen an und bieten eine Grundlage für die Fachpersonen. Der Markt ist sehr wettbewerbsintensiv, und es sind die Produzenten, die bei Investitionen in neue Anlagen das wirtschaftliche Risiko tragen. Sie müssen sich also vom Nutzen und Kosten-Nutzen-Verhältnis der neuen Technologien, die eingeführt werden, überzeugen. Das ist genau das, was Projekte vom Typ Innoserre ermöglichen.»

Die NRP hat somit ihre Aufgabe der Anschubfinanzierung voll erfüllt, da die Partner dank dieser ersten Studien neue Projekte ins Auge fassen konnten, die bei Innosuisse und dem BLW eingereicht werden. Sie betreffen die Nutzung erneuerbarer Energien in Gewächshäusern, die Regulierung der Wärmeerzeugung durch vorausschauendes Management und den Einfluss von Kunstlicht auf die Pflanzen.

Redaktion : Charly Veuthey Übersetzung : Mirjam Andexlinger Foto : CleanFizz