Kooperationsprojekt

Neues Geschäftsmodell für die energetische Sanierung

29.06.2022 VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL
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Das kollaborative Projekt TASer (Temperature as a Service) analysiert neue Geschäftsmodelle zur Förderung der Energiewende. Das Projekt wurde vom Building Innovation Center (BIC) initiiert und wird finanziell von der Neuen Regionalpolitik gefördert.

Die Renovierungsrate von Gebäuden, die in der Schweiz bei etwa 1% liegt, wird nicht ausreichen, um die in der Energiestrategie 2050 festgelegten Ziele zu erreichen. Zum Zeitpunkt der Investition in die Renovierung sehen die Eigentümer keinen Sinn darin, da sie die Einsparungen auf die Mieter übertragen müssen und somit keinen Gewinn aus ihrer Investition ziehen. «Das Ziel dieses Projekts», erklärt Werner Halter, der Koordinator des BIC, «besteht darin, wirtschaftliche Lösungen zu finden, um diese blockierenden Faktoren zu überwinden.»

Die Idee besteht darin, ein neues Geschäftsmodell anzubieten, bei der das Heizen einer Wohnung in Form einer "Temperaturdienstleistung" erbracht wird. Der Mieter zahlt einen Festpreis für eine vordefinierte Temperatur in seiner Wohnung. Die Dienstleistung ist natürlich mit Nutzungsbedingungen verbunden und der Preis wird durch einen Vertrag mit dem Vermieter und/oder dem Energieversorger festgelegt, dessen Aufgabe es ist, die Mittel zur Energieerzeugung zu optimieren. Der Vertrag bietet dem Mieter einen Anreiz, die Nutzung der Heizenergie zu optimieren, um selbst Kosten zu sparen.

Die Hochschule für Wirtschaft Freiburg (HSW-FR) führt dieses Forschungsprojekt unter der Leitung von Professor Jean-Marie Ayer durch. «Unser Ziel ist es» erklärt er, «Renovierungen zu ermöglichen, die die Investitionskosten besser auf die verschiedenen Partner verteilen, d.h. vor allem auf die Eigentümer und die Energieversorger. Hat das Modell das Potenzial, die beteiligten Akteure zu motivieren, und ist es realisierbar? Das sind die Fragen, die wir beantworten müssen.»

Die HSW-FR wird eine Umfrage unter allen Beteiligten, d.h. unter den Eigentümern, den Energieversorgern und den Mietern, durchführen, um die Probleme, die bei der Einführung dieses neuen Modells auftreten könnten, sowie die Motivationen und Vorteile eines solchen Modells zu bewerten und zu identifizieren.

Das Projekt befasst sich auch mit möglichen rechtlichen Hindernissen, zu berücksichtigenden Vertragsbestandteilen und dem Bedarf an der Erhebung von Informationen, die für die Beilegung von Streitigkeiten erforderlich sind, sowie mit rechtlichen Problemen im Zusammenhang mit der Erhebung dieser Daten.

Redaktion : Charly Veuthey Übersetzung : Mirjam Andexlinger Foto : iStock