Verwertung von Apfelsaftnebenprodukten
05.10.2022 VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKELDer Cluster Food & Nutrition wurde vom Kanton Freiburg mit der Koordination seiner Lebensmittelstrategie beauftragt. Im Anschluss an die Entwicklung von Projekten im Rahmen dieser Strategie wurde das kollaborative Projekt Fruival ins Leben gerufen, um zu untersuchen, wie die Nebenprodukte der Apfelsaftproduktion verwertet werden können.
Der Cluster Food & Nutrition wurde 2015 gegründet. Joël Reinhard trat ihm 2021 als Leiter für Innovationsprojekte bei. Seine Aufgabe ist es unter anderem, kollaborative Projekte mit Unterstützung von INNOSQUARE zu begleiten. Der Cluster hat mehrere Fäden in der Hand. Neben seiner Verantwortung für die Umsetzung der kantonalen Lebensmittelstrategie leitet er das Innovation Booster Programm von Innosuisse mit dem Titel Swiss Food Ecosystems. In diesem Rahmen wurden im vergangenen Jahr 13 Innovationsprojekte unterstützt. Neue Ideenfindungskampagnen sind im Gange. Der Cluster initiiert auch kollaborative Projekte, die von der NRP des Kantons Freiburg finanziert werden, wie z.B. Fruival.
« Dieses Projekt, » erklärt Joël Reinhard, « entstand im Rahmen der Überlegungen zur Lebensmittelstrategie des Kantons Freiburg, bei der die Verwertung von Biomasse eine tragende Rolle spielt. Wir gingen der Frage nach, wie Nebenprodukte aus dem Obstanbau verwertet werden können, insbesondere die Reste, die bei der Apfelsaftproduktion anfallen. Das Start-up Lowimpact food, das auf dem AgriCo-Campus in Saint-Aubin angesiedelt ist, züchtet Mehlwürmer, aus denen Proteinpulver hergestellt wird, das wiederum in Lebensmitteln verarbeitet werden könnte, z. B. in Nudeln oder Speisemehl. Das Start-up suchte nach Futtermöglichkeiten für die Insekten, woraus die Idee entstanden ist, diese mit Fruchtabfällen zu füttern.
Die Idee wurde vom Projektausschuss der Lebensmittelstrategie allerdings nicht berücksichtigt. « Wir waren jedoch der Meinung, dass das Potenzial vorhanden ist und wir uns nach einer anderen Finanzierung umsehen sollten. INNOSQUARE ging auf die HSW-FR zu, um eine Machbarkeitsstudie zu erstellen, die das Verwertungspotenzial dieser Apfelnebenprodukte bestätigen sollte, und wir gingen unsererseits mit dem Cluster auf die Unternehmen zu. Heute nehmen sieben Unternehmen am Projekt teil. » Das von Isabelle Schluep, Co-Leiterin des Food Ecosystem Institutes der HSW-FR, geleitete Fruival-Projekt befindet sich heute mitten in der Umsetzung und bringt bereits vielversprechende Ansätze zur Verwertung. Joël Reinhard schlussfolgert: « Das Projekt Fruival ist ein gutes Beispiel für die Qualität der Schnittstellen zwischen den verschiedenen Strukturen, die in der kantonalen Innovationspolitik aktiv sind, insbesondere in der Agrar- und Lebensmittelbranche. »
Projektpartner von Fruival :
Cogiterre, Centre Romand de Pasteurisation, Engreen AG, Frutonic, Lowimpact food, Pressoir du Belmont, Translait, HSW-FR Food Ecosystem Institute, Landwirtschaftliches Institut Grangeneuve