Kooperationsprojekt

Plasma Overmolding

21.02.2023 VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL
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"Verbinden, was nicht verbunden werden kann" ist das Bestreben der Oberflächenfunktionalisierung durch Plasma. Das Kooperationsprojekt Plasma Overmolding konzentriert sich auf die Anwendung der Plasmatechnologie für den Umspritzungsprozess in der Kunststoffindustrie, um unverträgliche Materialien wie Stahl und Kunststoff zu verbinden.

In der Kunststoffindustrie kommen Anwendungen, bei denen zwei verschiedene Materialien verwendet werden, häufig vor, insbesondere beim Spritzgiessen. Dabei bleibt jedoch eine Herausforderung bestehen: Wie kann durch das Umspritzen eine dichte oder mechanisch starke Verbindung gewährleistet werden, um den Betriebsablauf zu sichern, mechatronische Produkte zu schützen oder die Dichtigkeit zu gewährleisten?

In diesem Bereich hat das Institut für angewandte Forschung in der Kunststofftechnik iRAP der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg (HTA-FR) in Zusammenarbeit mit dem Swiss Plastics Cluster das Kooperationsprojekt Plasma Overmolding ins Leben gerufen, das 8 Industriepartner vereint. Das Projekt, das von der NRP des Kantons Freiburg finanziert wurde, hat die Wirksamkeit der Plasmatechnologie für das Overmolding durch verschiedene Materialkombinationen und Pilotanwendungen, die die Industriepartner im Rahmen des Projekts vorgeschlagen haben, unter Beweis gestellt.

Kernstück des Kooperationsprojekts Plasma Overmolding ist der Einsatz von Plasma als Ersatz für umweltschädliche und teure Verfahren. François Aeby, Leiter der Advanced Technology Group bei Dentsply Sirona, einer der Industriepartner des Projekts, erläutert das Problem: "Derzeit haben wir mechanische Lösungen mit Primern, aber wir wollten die Verfahren verbessern, um eine fast absolute Qualitätsgarantie bei geringeren Kosten zu erreichen."

Im Zusammenhang mit diesen Zielen hebt der Projektleiter Bruno Bürgisser kurz vor Abschluss des Projekts die erzielten Ergebnisse hervor: "Die Wirksamkeit dieser neuen Technologie konnte bei den Projektpartnern in mehreren Pilotanwendungen nachgewiesen werden. Wir konnten beweisen, dass es möglich ist, auf den Primer und den Einsatz von Lösungsmitteln zu verzichten und gleichzeitig eine noch bessere Verbindungsqualität zu erzielen."

François Aeby war von den Ergebnissen begeistert und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Hochschulen, die bei Innovationsprojekten unterstützt werden können: "Es handelt sich um eine äusserst positive Partnerschaft. Innerhalb dieser Art von Zusammenarbeit findet man eine einfache und direkte Kommunikation, es werden Lösungen gefunden, die uns klare Arbeitsinstrumente an die Hand geben. Das ist für eine Branche wie die unsrige absolut lobenswert."

Redaktion : Julie Carron Foto : Plasmatreat