Kooperationsprojekt

Maximierung des ökologischen Nutzens von Dachbegrünungen

05.12.2023 VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL
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Dachbegrünungen sind eine Antwort auf mehrere Herausforderungen der städtischen Gesellschaften. Das von der NRP finanzierte Verbundprojekt TTV hat zum Ziel, die notwendigen Kenntnisse für die Dimensionierung von Dachbegrünungen zu entwickeln, die den Herausforderungen und Standorten, auf denen sie eingesetzt werden sollen, angepasst sind.

Dachbegrünungen sind zunehmend gefragt, wenn es um eine nachhaltigere Bewirtschaftung von Regenwasser, städtische Landwirtschaft, Artenvielfalt und Temperatursenkung geht. Das TTV-Projekt untersucht Dachbegrünungen mit vorgefertigten leichten Substraten auf Biokohlebasis (Nebenprodukte der Holzindustrie), damit diese ein zulässiges Gewicht für die Tragstruktur haben, wodurch eine hohe Rückhaltekapazität für Regenwasser möglich wird. Das Projekt befasst sich auch mit der Wiederverwendung von Drainagewasser, um den Bedarf an Trinkwasser zu reduzieren.

Santiago Sandoval, Koordinator des Projekts, erklärt die Ziele des Projekts: "Heute werden viele Dachbegrünungen mit Sedum bepflanzt, einer sehr widerstandsfähigen Pflanzenart aus Trockengebieten, die wenig Wasser braucht, aber eine geringe Evapotranspirationskapazität hat. Es handelt sich also um eine Pflanze, die keinen großen Nutzen für die Wiederherstellung des natürlichen Wasserkreislaufs in Städten hat. Wenn wir nützliche Dachbegrünungen schaffen wollen, müssen wir Innovationen mit besseren Substraten, besseren Pflanzen und einem geeigneten Bewässerungssystem, idealerweise in einem halbgeschlossenen Kreislauf, anbieten." Die Forscher des iTEC-Instituts der HTA-FR haben verschiedene Arten von Substraten getestet, die Biokohle enthalten. "Im Rahmen des Gesamtkonzepts der Dachbegrünung geht es darum, das vom Dach aufgefangene Regenwasser so gut wie möglich zu nutzen. Wir haben daher die Wasserrückhaltekapazität dieser Substrate sowie die Auswirkungen der Biokohle auf die Qualität des Drainagewassers untersucht. So kann beispielsweise ein übermässiger Gehalt an organischen Stoffen im Wasser oder das Vorhandensein von Nebenprodukten, die bei der Alterung des Substrats entstehen, das Wiederverwendungspotenzial einschränken, z. B. in Bezug auf die Farbe und den Geruch, die damit einhergehen. Die Dicke des Substrats wirkt sich auch auf die für die Wiederverwendung verfügbare Wassermenge aus, da es entscheidend ist, dass das Wasser abfliessen kann, um vollständig genutzt zu werden.

"Wir entwickeln Werkzeuge zur Berechnung all dieser Aspekte, um Dachbegrünungen für die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Standorte zu dimensionieren", erklärt Santiago Sandoval. In seiner neuen Position an der Ecole nationale des ponts et chaussées in Paris wird er seine Forschungen zur Maximierung der Umweltvorteile dieser Art von Bauwerken fortsetzen. "Der grosse Vorteil des TTV-Projekts besteht darin, dass wir mit den Partnerunternehmen eine neue Wertschöpfungskette schaffen. Indem wir all unsere Kompetenzen bündeln, machen wir Fortschritte bei der Entwicklung einer technologischen Lösung, die unterschiedlichen Bedürfnissen und Zielen gerecht wird. Wir schaffen bereichsübergreifende Kompetenzen, von denen jeder einzelne profitiert.»

Projektpartner
Biol conseils, Bulliard Immobilier, Contec, Evertis, Fireforce Technology, GreenMat, Kaderli AG Gartenbau, KPA, HEIA-FR / iTEC & Transform

Redaktion : Charly Veuthey Übersetzung : Mirjam Andexlinger Foto : Canva.com