STAMP : Einwegformen für die regenerative Medizin
18.12.2025 VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL
Das Projekt STAMP (Single-use Tooling for Advanced Medical Production) stellt einen technologischen Durchbruch im Bereich der medizinischen Implantate dar. Es wird von der HTA-FR zusammen mit dem Kompetenzzentrum Biofactory Competence Center (BCC), dem Institut für angewandte Kunststoffforschung (iRAP) und dem Unternehmen Regenosca getragen und stützt sich auf ein Freiburger Konsortium bestehend aus Mecaplast, Medistri und Confinis, um eine neue Generation steriler Einwegformen für die Herstellung von TissueSpan-Kollagenmatrizen zu entwickeln, die zur Reparatur von Weichgewebe in der Urologie eingesetzt werden.
Heute basiert die Herstellung dieser Implantate auf wiederverwendbaren Formen, die zwischen jedem Zyklus gereinigt, sterilisiert und manuell bearbeitet werden müssen – ein langwieriger, kostspieliger und energieintensiver Prozess. STAMP bietet einen Paradigmenwechsel: vorsterilisierte Einwegformen, die mittels Additivherstellung und recycelbarem Kunststoffspritzguss gefertigt werden und jegliches Kontaminationsrisiko ausschliessen, während sie gleichzeitig die Produktion im Reinraum vereinfachen.
Dieses System ermöglicht eine Reduzierung der manuellen Arbeitsschritte um 30% und beschleunigt die Markteinführung von Medizinprodukten der neuen Generation. Gleichzeitig umfasst das Projekt einen umfassenden Regulierungsaspekt (Konformität mit ISO 13485, Rückverfolgbarkeit, sterile Verpackung), um den Übergang zur industriellen Produktion und zur CE-Zertifizierung der TissueSpan-Produkte vorzubereiten.
Für den Kanton Freiburg verdeutlicht STAMP die Verbindung zwischen Biotechnologie, Präzisionskunststoffverarbeitung und Medizintechnik. Es ist ein konkretes Beispiel für die treibende Rolle der HTA-FR bei der Entwicklung nachhaltiger und industrialisierbarer MedTech-Lösungen, die die Lebensqualität verbessern und gleichzeitig die regionale Biomedizinbranche stärken.